22.08.2024

Grün statt grau – unbedingt!

Wider den Schotter: Tipps für mehr Gartenvielfalt vom Gartenexperten Remo Vetter

Schotter- und Naturgarten © GARDENA

Gerade in Hinblick auf Extremwetterereignisse wie Starkregen, Hitze und Trockenheit, die mit dem Klimawandel an Heftigkeit zunehmen, sind Gartenbesitzer gut beraten, ihre Grünflächen mit Rasen, Stauden und Gehölzen zu bereichern.

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Der Buchautor und «Lazy Gardener» Remo Vetter weiss, wie wetterfeste Grünflächen entstehen – und äussert sich klar gegen versiegelte Flächen, die nur auf den ersten Blick pflegeleicht erscheinen. Eine von GARDENA schweizweit durchgeführte Umfrage zeigt, was die Schweizerinnen und Schweizer über das Thema «Schottergarten» denken. Wer seinen Schottergarten in eine pflegeleichte Kiesrabatte rückbauen möchte: Allzu schwierig ist das nicht.

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Private Grünflächen haben zahlreiche Funktionen. Nutzgarten, Spielwiese oder dekorativer Vorgarten als Visitenkarte – Form und Funktion sind kaum Grenzen gesetzt. Ein Garten kann aber auch minimal bepflanzt und mit Steinen gestaltet sein. Solche Schottergärten erhitzen die Gemüter und bergen Konfliktpotenzial. Die einen finden, dass sie eine pflegeleichte und gut kontrollierbare Gestaltungsidee sind. Die anderen meinen: Bei Schottergärten handelt es sich um lebensfeindliche, für die Natur verlorene Areale, regelrechte «Steinwüsten». Die Wissenschaft steht aufseiten der Schottergarten-Gegner.

Als erster Kanton schweizweit hat Solothurn ein Verbot ausgesprochen: Ab dem 1. Oktober 2024 darf ein Garten keine reine Schotterfläche mehr aufweisen. Andere Kantone könnten bald nachziehen.

Ein wichtiges Argument ist der Hitzeinseleffekt. In den heissen Sommermonaten erhitzen sich die Steine auf bis zu 50 Grad und strahlen die Wärme nachts wieder ab. Da Pflanzen in Schottergärten weitgehend fehlen, entfällt die natürliche Abkühlung.

Wie steht die Schweiz zu Schottergärten?

Dies war eine der Fragen einer repräsentativen und schweizweit durchgeführten Umfrage von GARDENA vom Frühjahr 2024*. 39 % der Befragten finden, dass Schottergärten für sie (eher) ein Tabu sind, während 29 % der Befragten sich pro vermeintlich pflegeleichter Schottergärten äussern. 31 % voteten für «weder-noch».

Das Meer aus Steinen verzeichnet also noch einige Fans – dabei ist gerade das Pflegeleichtigkeitsargument schnell entkräftet. Remo Vetter, besser bekannt als «The Lazy Gardener», gehört hierzulande zu den bekanntesten Gartenpersönlichkeiten. Er spricht sich klar gegen Schottergärten aus. Der Buchautor und Gartenexperte sagt: «Wir würden besser daran tun, statt Schottergärten pflegeleichte Blumenwiesen anzulegen. Der Vorteil einer Blumenwiese liegt darin, dass sie Flora und Fauna einen Lebensraum bietet und damit im Gegensatz zum Schottergarten auch etwas für ein gutes Mikroklima beiträgt. Denn Pflanzen transpirieren und sorgen für einen Temperaturausgleich, was heute und künftig immer wichtiger wird.» Es gelte, der Umgebung angepasst die richtigen Pflanzen zu wählen, um Insekten, Bienen, Hummeln und vielerlei weiteren Nützlingen, Schmetterlingen und Vögeln ein blüten- und nektarreiches Umfeld zu bieten, «denn sie leisten einen immensen Beitrag für unsere Fauna und unser Wohlergehen».

Stabile Ökosysteme für robuste Gärten

Gerade in Hinblick auf Extremwetterereignisse wie Starkregen, Hitze und Trockenheit, die mit dem Klimawandel an Heftigkeit zunehmen, sind Gartenbesitzer gut beraten, ihre Grünflächen mit Rasen, Stauden und Gehölzen zu bereichern. Denn pflanzliches Grün wirkt sich ausgleichend auf das Mikroklima aus. Dazu Remo Vetter: «Permanent begrünte Flächen mit verschiedenen einheimischen Gehölzen und robuste Blumenwiesen vermögen extreme Wettersituationen wie Hitze, aber auch Starkregen besser auszugleichen und zum Beispiel grosse Regenmengen aufzunehmen, während Brachflächen, Steingärten und unbepflanzte Hanggärten Überschwemmungsgefahr und Hangrutsch in weit grösserem Masse ausgesetzt sind.»

Hinzu kommt: Da der Schotter meist auf ein Vlies oder eine Folie ausgebracht wird, wird der Kontakt zum Boden unterbrochen. Diese Versiegelung führt dazu, dass die Bodenfruchtbarkeit verloren geht. «Der Kontakt zum Boden, zur Erde ist eminent wichtig», erklärt Remo Vetter. «Pflanzen, die in einem guten Boden gedeihen, sind robuster, resistenter und gesünder gegenüber äusseren Einflüssen.»

Aus Schotter wird blühender Kiesgarten

Der Natur Raum schaffen – das wollen 53 % der Befragten der GARDENA-Umfrage vom Frühjahr. 66 % achten darauf, ihn mit insektenfreundlichen Pflanzen zu begrünen. Wer sich überlegt, seinen Schottergarten in einen Ort zurückzuverwandeln, wo sich Bienen und Schmetterlinge heimisch fühlen: Das ist möglich.

Am einfachsten ist es, wenn kein Vlies unterliegt. In diesem Fall kann man den Schotter via Kieswerk dem Recycling zuführen oder grössere Steine zu einem Reptilienversteck aufschichten. Ist ein Vlies vorhanden, kann es schon reichen, es nach Entfernen der Steine in Teilen zu beseitigen oder einzuschneiden. Die entstandenen Lücken werden mit ungewaschenem Sand oder Kiessand aufgefüllt– als Faustmass gelten 50 Liter pro Quadratmeter. Diese Substratschicht wird pro Quadratmeter mit 20 Liter Kompost vermischt. Ist der ehemalige Schottergarten nach Süden ausgerichtet, entsteht somit ein Kiesgarten für Steingartenstauden oder trockenheitsverträgliche Pflanzen wie Zichorien, Wolfsmilch, Ziergräser, Lavendel, diverse Salbeiarten und Bodendecker oder auch Gehölze wie den Ginster: Pflegeleichtes Grün, das einen mageren, nährstoffarmen Standort schätzt.

Für Remo Vetter soll ein Garten ein einheitliches Gefüge sein: «Es ist eine Vernetzung und Symbiose zwischen Nutzpflanzen, unterstützender Gründüngung, Zwischensaaten, Nützlingen, Schädlingen und dem Gärtner. Es gilt, Schädlinge nicht zu bekämpfen, sondern vorbeugend Nützlinge wie Igel, Fledermäuse, Marienkäfer und andere im Garten anzusiedeln. Wir sollten den Garten als Freud betrachten und mit der Natur arbeiten, nicht gegen sie. Mit einer möglichst grossen Vielfalt an einheimischen Pflanzen leistet jeder Gärtner und jede Hausbesitzerin einen grossen Beitrag zum Schutz der Natur und der Biodiversität.»

«The Lazy Gardener»
Remo Vetter alias «The Lazy Gardener», 1956 in Basel geboren, war langjähriger Geschäftsführer eines international tätigen Naturheilmittelherstellers und ist mehrfacher Buchautor mit zahlreichen Auftritten in Radio, Fernsehen und Printmedien. Als Gartengestalter realisierte er zahlreiche Gartenprojekte in ganz Europa, als Autor und Schreibender ist er für internationale Garten-, Gesundheits-, Wellness- und Lifestyle-Magazine tätig. Hinzu kommen eine langjährige Vortrags- und Seminartätigkeit im In- und Ausland. Er lebt seit 42 Jahren in der Ostschweiz.
www.thelazygardener.ch

 

* Alle genannten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von GARDENA. 1147 Personen nahmen zwischen dem 30.01. und dem 02.02.2024 an der Umfrage teil. Die Ausgangsstichprobe wurde gewichtet und ist repräsentativ für die Schweizer Bevölkerung (18+).

 

Über GARDENA
Seit über 50 Jahren bietet GARDENA alles, was leidenschaftliche Gärtnerinnen und Gärtner benötigen. Das breit gefächerte Sortiment umfasst innovative Lösungen und Systeme für Bewässerung, Rasenpflege, Baum- und Strauchpflege sowie die Bodenbearbeitung. Heute ist GARDENA ein in Europa führender Anbieter von hochwertigen Gartengeräten und in mehr als 100 Ländern weltweit vertreten. GARDENA ist eine Marke der Husqvarna Group. Weitere Informationen unter gardena.com.
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Schotter- und Naturgarten
5 000 x 3 500 photo_camera © GARDENA
Insektenfreundliche Pflanzen
8 192 x 5 464 photo_camera © GARDENA
Tagpfauenauge
1 280 x 844 photo_camera © GARDENA
Beetbepflanzung
4 928 x 3 264 photo_camera © GARDENA
Remo Vetter
2 640 x 3 960 photo_camera © GARDENA


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